Klinikum Rheine

Diabeteszentrum

Die Zertifizierung unserer Zentrums als Teil der Medizinischen Klinik III durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bestätigt offiziell die höchsten Anforderungen der Behandlung unserer Patient:innen. Für Sie als Patient:innen haben wir auf Ihr Wohl ausgerichtete Behandlungsstrukturen und –prozesse, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zu garantieren. Vertreten an beiden Standorten des Klinikum Rheine – Jakobi Krankenhaus und Mathias-Spital – können wir Diabetes-Patient:innen individuell behandeln.

Was wir Ihnen bieten

Leistungen

Unser Leistungsspektrum umfasst die Diagnostik und Behandlung von allen Diabetesformen und von den Diabetes-Folgeerkrankungen. Ein Schwerpunkt besteht zudem in der Versorgung mit diabetischen Folgekomplikationen.
Durch die Kompetenz unserer Klinik auf dem Gebiet der Endokrinologie (Hormon- und Stoffwechselkrankheiten) besteht zudem das Wissen, komplexe Hormonstörungen zu erkennen und gezielte Behandlungen anzubieten. Dies gibt uns die Möglichkeit, auch komplexe Hormonstörungem, die mit Störungen des Glucose-Stoffwechsels auffallen, gezielt zu diagnostizieren und zu therapieren.  

Durch die Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen besteht eine besondere Kompetenz in der interdisziplinären Behandlung von Patienten mit

Behandlungsmöglichkeiten

Stationären Behandlung im Krankenhaus

Eine stationäre Behandlung kann aus verschiedenen Gründen vorteilhaft bzw. sinnvoll sein: Neben Behandlungsproblemen, die im Rahmen einer ambulanten Therapie (etwa in einer Schwerpunktpraxis) nicht gelöst werden können, stellen schwerwiegende Folge- oder Begleiterkrankungen häufig einen Grund für die stationäre Aufnahme dar. Weitere Gründe können Behinderungen und Mobilitäts-einschränkungen sein, bei denen das häufige Aufsuchen einer Praxis nicht zugemutet werden kann. Auch wenn das Aufsuchen von einer Schwerpunktpraxis aus Erreichbarkeitsgründen nicht möglich ist, kann eine Einweisung erfolgen.

Gründe für eine stationäre Behandlung

  • Ersteinstellung eines Diabetes mellitus Typ 1
  • Ersteinstellung eines Diabetes mellitus Typ 2 mit Komplikationen, insbesondere wenn eine Diabetes-Schwerpunktpraxis nicht erreichbar ist.
  • Stoffwechseleinstellung bei geplanter oder während der Schwangerschaft, incl.  Gestationsdiabetes
  • Nichterreichen der Therapieziele im ambulanten Bereich
  • Insulinpumpenbehandlung, Ersteinstellung
  • Komplizierende Begleit-Folgeerkrankungen
  • Schwerwiegende psychosoziale Probleme oder Akzeptanzschwierigkeiten im beruflichen, familiären oder sozialen Umfeld
  • Behandlung des diabetischen Fußsyndroms
  • Wiederholte Hypoglykämien (Unterzuckerungen) oder gestörte Hypoglykämiewahrnehmung
  • Ausgeprägte Insulinresistenz

Wenn Sie wissen möchten, ob eine stationäre Behandlung bei uns sinnvoll ist, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/ ihrer behandelnden Ärztin. Bei Notwendigkeit einer stationären Versorgung können Sie mit uns Kontakt aufnehmen und einen Aufnahmetermin vereinbaren.

Kontakt aufnehmen

Sekretariat

Medizinische Klinik III: Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie

 +49 (0)5971 42-4470
 
+49 (0)5971 42-34470
 
diabetologie-rheine@mathias-stiftung.de

Wo Sie uns finden

Klinikum Rheine

Standort: Mathias-Spital
Frankenburgstr. 31
48431 Rheine

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Standort: Jakobi-Krankenhaus
Hörstkamp 12
48431 Rheine

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Therapie- und Schulungsangebote

Tagesstationäre Therapien

Im Rahmen unserer vielfältigen Therapieangebote besteht auch die Möglichkeit, diese in Form tagesstationärer Therapien wahrzunehmen („am Tag im Diabeteszentrum lernen, zu Hause schlafen“).

Bei Neumanifestation eines Diabetes mellitus Typ 1 oder notwendiger Umstellung der Therapie aus verschiedensten Gründen können die Betroffenen kurzfristig aufgenommen und therapiert werden. Neben der Akutversorgung bei schwerer Stoffwechselentgleisung bieten wir auch spezielle Kurse an, in denen neben der Optimierung der Insulintherapie Schulungen zu den Themen Krankheitsmanagement und Ernährungstherapie stattfindet.

Bei stark schwankenden Blutzuckerwerten mit wechselnden Über- und Unterzuckerungen kann bei einem Diabetes mellitus Typ 1 oder einem pankreopriven Diabetes mellitus häufig die Therapie mit einer Insulinpumpe hilfreich sein. Die Neueinstellung einer Pumpentherapie (Ersteinstellung oder Umstellung) mit technischer Einweisung und praktischer Hilfestellung zum Erreichen der optimalen Therapieeinstellung kann in besonderen Fällen durch uns stationär erfolgen. Dies gilt auch bei Patient:innen mit Insulinpumpen zur automatisierten Insulindosierung (AID-Systeme): Diese Systeme kombinieren eine Insulinpumpe und ein System zur kontinuierlichen Glukosemessung (rtCGM), während ein Algorithmus die Steuerung der Insulingabe nach Bedarf übernimmt.

Unsere Mitarbeitenden sind in der Verwendung aller aktuell verfügbaren Systeme geschult und können hier wichtige Hilfestellung geben. Praxen und Patient:innen können kurzfristig Termine zur stationären Behandlung vereinbaren. Wenn möglich erfolgt die Einstellung der individuellen Therapie in Klein-gruppen, damit eine intensive Schulung erreicht werden kann.

CSII-smart: Erst- oder Neueinstellung einer Insulinpumpentherapie
(konventionelle Insulinpumpe)

5-tägiges stationäres Programm mit umfassender technischer Einweisung, Anpassung und Optimierung der Insulinraten sowie der Optimierung von Mahlzeiten- und Sportanpassungen, Informationen zum Verhalten in besonderen Situationen und einer Ernährungsberatung.

Typ 1 mit ICT

5-tägiges Programm für Menschen mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes mit einer intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT). Sie erfahren in einem kompakten, interaktiven Kurs von montags bis freitags alles von den Grundlagen bis zu besonderen Situationen. Neben theoretischen Inhalten beinhaltet das Programm auch aktive Bewegungseinheiten.

Fit mit AID als tagesstationäres Therapieangebot: Optimierung der Therapie mit automatisierten Systemen zur Insulindosierung (AID-Systeme)

3-tägiges Programm mit technischer Einweisung, Anpassung der Therapie in besonderen Situationen wie im Beruf, für Mahlzeiten, beim Sport oder bei akuter Erkrankung sowie eine Ernährungsberatung.

Für Unterzuckerungen gibt es viele Ursachen, etwa eine Überdosierung von Insulin oder eine Tablettenbehandlung im Rahmen einer Diabetestherapie. Auch Menschen ohne Diabetes können z.B. durch insulinproduzierende Tumore (Insulinom), Störungen der Magenentleerung oder andere Stoffwechselstörungen Unterzuckerungen erleiden. Gerade bei unklaren Unterzuckerungen nutzen wir das breite Spektrum der vorhandenen Untersuchungsverfahren (z.B. MRT, PET, Endoskopie etc.) um eine zielgerichtete Diagnostik durchzuführen.

Insulinüberdosierung

Mit Hilfe gezielter Basalratentests, Anpassung der KE-/BE-Faktoren sowie der Korrekturfaktoren und ggf. einem Wechsel der Insuline können Unterzuckerungen im Rahmen der Insulintherapie verhindert werden. Bei geriatrischen Patient:innen oder nach operativen Maßnahmen kann häufig eine sinnvolle Reduktion oder ein Umsetzen der Therapie weitere Unterzuckerungen verhindern.

Insulinom, endokrine Funktionsstörungen

In seltenen Fällen kann es durch einen insulinproduzierenden Tumor der Bauchspeicheldrüse zu einer unkontrollierten Insulinausschüttung mit schweren Unterzuckerungen kommen. Mit Hilfe eines kontrollierten und überwachten Hungerversuches kann die Diagnose Insulinom in den meisten Fällen zuverlässig gestellt werden. In seltenen Fällen sind weitergehende Stoffwechseltests notwendig. Die Kompetenz in Fragen der Endokrinologie gibt uns die Möglichkeit, eine zielgerichtete Diagnostik und Therapie anzubieten.

Reaktive Unterzuckerungen

Bei manchen Menschen treten Unterzuckerungen einige Stunden nach einer Mahlzeiteinnahme auf. Ursache hierfür ist oftmals eine übermäßige Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse nach kohlenhydratreichen Speisen. Diese Form der Unterzuckerung kann meist durch eine gezielte Ernährungsumstellung erfolgreich behandelt werden.

Unterzuckerungen nach (bariatrischen) Magen-Operationen

Nach Magen-Operationen kann es durch die veränderte Aufnahme der Nährstoffe in die Blutbahn zu einer verstärkten Insulinfreisetzung mit der Folge von Unterzuckerungen kommen. Gerade nach Operationen zur Gewichtsreduktion (bariatrischen Operationen) treten solche Unterzuckerungen häufiger auf. Die Behandlung beinhaltet ernährungsmedizinische und medikamentöse Ansätze.

Wenn der Zuckerstoffwechsel aus dem Ruder läuft

Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten – das sind Zuckerstoffe (z. B. in Süßigkeiten, Limonaden und Obst) sowie Stärke (z. B. in Kartoffeln und Brot) – steigt der Blutzucker an. Normalerweise wird der erhöhte Blutzucker rasch wieder in den Normalbereich abgesenkt. Das liegt am Insulin, das in unserer Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Diabetes kann der Körper den erhöhten Blutzucker nicht mehr erfolgreich in den Normalbereich absenken. Bei übergewichtigen Menschen mit Typ-2-Diabetes bildet der Körper vermehrt Insulin, aber es wirkt nicht mehr richtig. Dadurch kommt der Zucker nicht in den Zellen an und bleibt im Blut. Es liegt eine Insulinresistenz vor. Diese wird durch Gewichtsreduktion – als erste Therapiemaßnahme – günstig beeinflusst. Studien zeigen, dass eine Gewichtsreduktion um 15% einen Diabetes zur Remission (Rückbildung) bringen kann.

An den richtigen Schrauben drehen – Gewichtsabnahme

Diabetes ist keine Krankheit, der Sie hilflos ausgeliefert sind. Wird der Diabetes mellitus frühzeitig diagnostiziert, hilft es, einige Angewohnheiten zu ändern. Bei Übergewicht liegt die erste Behandlungsmaßnahme in Ihren Händen: die Gewichtsabnahme. Das ist sicherlich nicht immer eine einfache Aufgabe, aber es lohnt sich: Wer rechtzeitig seinen Lebensstil umstellt und damit seine Blutzuckerwerte in den Zielbereich bringt, kann die Einnahme von Medikamenten oder das Spritzen von Insulin hinauszögern, in vielen Fällen sogar vermeiden.

 

„Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus“ als tagesstationäres Therapieangebot

Gesunde Ernährung schmeckt lecker, ist abwechslungsreich und gibt Ihnen Kraft. Machen Sie sich mit den Grundlagen der gesunden Ernährung vertraut. Sie werden staunen, wie gut Sie sich fühlen.

Eine Ernährungsumstellung ist integraler Bestandteil der Therapie bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes. In Kombination mit körperlicher Aktivität und Selbstmanagement der Erkrankung wirkt sie sich günstig auf das Körpergewicht und auf die Einstellung des Blutzuckers aus. Von Fachgesellschaften wie der Deutschen Diabetes Gesellschaft wird eine Ernährungstherapie für Menschen mit Diabetes explizit empfohlen. 

Im Rahmen unseres tagesstationären Therapieangebots helfen wir Ihnen, eine gesunde Ernährung zusammenzustellen und diese in Ihr tägliches Handeln zu integrieren. In praktische Übungen lernen Sie u.a., die Wirkung einzelner Nahrungsmittel auf den Blutzuckerspiegel zu erkennen, die Menge an Kohlenhydraten abzuschätzen und Kalorienmengen zu berechnen.

Therapie- und Schulungsangebote

Terminkalender

Bei Fragen zu unserem Therapie- und Schulungsprogramm sprechen Sie gerne unser Schulungsteam an: 
 +49 (0)5971 46-1660.

Schulungstermine 2024
Dateiformat: pdf
Dateigröße: 79 KB
Datum: 09.11.2023

    Therapie- und Schulungsangebote

    Anmeldung

    Anmeldungen können per E-Mail oder telefonisch von Montag bis Freitag von 08:30 bis 14:00 Uhr über das Sekretariat der Medizinische Klinik III: Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie erfolgen.

    Kontakt

    Zentrumsleitung

    Chefarzt

    Priv.-Doz. Dr. med. Steffen Hering

    Medizinische Klinik III: Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie

    • Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
    • Diabetologe DDG
    • Spezielle Internistische Intensivmedizin, Infektiologie

    Ausgezeichnete Qualität

    Unser Zertifikat