Klinikum Ibbenbüren

Uroonkologisches Zentrum (Prostata, Harnblase, Niere)

Unser uroonkologisches Zentrum vereint die Kompetenzen, die für eine umfassende und zielführende Diagnostik sowie Behandlung/Therapie von Patient:innen mit Prostata-, Harnblasen- und Nierenzellkrebs notwendig sind. Durch dieses Bündeln von Know-how sind wir in der Lage, alle Erkrankten individuell und vor allem einfühlsam zu behandeln. Unser Zentrum ist nach den Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für Prostata-, Harnblasen- und Nierenzellkrebszentren zertifiziert. 

Leistungen

Prostatakrebs

Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen, Männer mit familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr. Die Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Die Früherkennung umfasst ein Gespräch mit einem Arzt/einer Ärztin, in dem nach eventuellen Beschwerden oder Symptomen gefragt wird. Außerdem werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste untersucht und der Arzt/die Ärztin tastet die Prostata vom Enddarm aus ab. Darüber hinaus ist die Bestimmung des PSA-Wertes (siehe auch unten) ein wesentlicher Bestandteil der Prostatakrebsfrüherkennung. Diese wird derzeit leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Neben der Tastuntersuchung, die als alleinige Diagnosemethode jedoch nicht geeignet ist, wird bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom häufig der sogenannte PSA-Wert bestimmt. PSA ist die Abkürzung für „Prostata-spezifisches-Antigen“ – einem Eiweiß, das ausschließlich von den Zellen der Prostata gebildet wird. Übersteigt der PSA-Wert im Blut eine definierte Grenze oder steigt ungewöhnlich stark an, kann dies ein Hinweis auf eine Prostatakrebserkrankung sein.

Hat die Tastuntersuchung einen auffälligen Befund ergeben oder ist der PSA-Wert auffällig hoch, kann eine Biopsie Gewissheit bringen, ob ein Prostatakrebs vorliegt oder nicht. Bei dieser Untersuchung werden mit einer dünnen Nadel unter Ultraschallkontrolle über den Enddarm mehrere Gewebeproben aus der Prostata entnommen.

Mittels transrektalem Ultraschall (TRUS) und einer Ultraschallsonde, die über den After in den Enddarm eingeführt wird, können die Prostata und umliegende Gewebestrukturen auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Die Magnetresonanztomografie (MRT) und seltener die Computertomographie (CT) können zudem nützliche Informationen zum Prostatavolumen oder Lokalisation des verdächtigen Bereichs geben.

Wenn die Diagnose Prostatakrebs feststeht und Ausmaß sowie Stadium der Erkrankung bestimmt worden sind, entscheidet der Arzt/die Ärztin gemeinsam mit dem Patienten, welche Möglichkeiten der Behandlung genutzt werden. Folgende Behandlungsmethoden werden aktuell für die Behandlung des Prostatakarzinoms eingesetzt:

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie
  • Radionuklidtherapie
  • Abwarten („Watch and Wait-Strategie“)

 

Wenn die medizinische Behandlung einer Tumorerkrankung mit dem Ziel der Heilung (Operation, Bestrahlung) abgeschlossen ist, beginnt die Phase der Nachsorge. Durch regelmäßige Untersuchungen sollen Rezidive (ein Wiederauftreten der Krebskrankheit) rechtzeitig erkannt werden. Die Nachsorgephase beginnt spätestens drei Monate nach Abschluss der Operation oder Strahlentherapie. In den ersten zwei Jahren finden in Abständen von etwa drei Monaten ärztliche Untersuchungen statt, im dritten und vierten Jahr halbjährlich und danach jährlich. In erster Linie wird dabei der PSA-Wert bestimmt. Bleibt er stabil, kann auf weitere Untersuchungen verzichtet werden.

Leistungen

Harnblasenkrebs

Es gibt keine spezifischen Vorsorgeuntersuchungen für Harnblasenkrebs. Menschen mit erhöhtem Risiko, wie Raucher:innen, oder Personen, die häufig Chemikalien ausgesetzt sind, sollten jedoch regelmäßig ihre Harnwege bei Urolog:innen untersuchen lassen. Eine gesunde Ernährung und ein aktiver Lebensstil können auch dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu senken. Bei Blutbeimengung im Urin sollte ein:e Urolog:in auf jeden Fall aufgesucht werden.

Die Früherkennung von Harnblasenkarzinomen erfolgt normalerweise durch eine Zystoskopie, bei der der Arzt bzw. die Ärztin die Harnblase mit einem speziellen Instrument untersucht. Es kann auch ein Urintest durchgeführt werden, um Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen. Auch die photodynamische Diagnostik (Blaulicht-Blasenspiegelung) ist eine moderne Untersuchung, die zu einer besseren Detektion von Harnblasenkrebs führen kann. Diese wird in unserer Klinik routinemäßig durchgeführt.

Um eine Diagnose zu stellen, kann eine Biopsie durchgeführt werden, bei der eine Gewebeprobe aus der Harnblase entnommen wird. Auch bildgebende Verfahren wie CT- oder MRT-Scans können helfen, die Ausbreitung des Tumors zu bestimmen. Allerdings hat Harnblasenkrebs in der Regel ein charakteristisches Erscheinungsbild, sodass die Diagnose durch die Blasenspiegelung hinreichend ist.

Die Behandlung von Harnblasenkarzinomen hängt vom Stadium der Erkrankung ab. In frühen Stadien kann eine endoskopische Tumorentfernung durch die Harnröhre ausreichend sein. Bei fortgeschrittenen Stadien kann eine vollständige Entfernung der Harnblase in Kombination mit einer Chemotherapie notwendig sein. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel minimal-invasiv in der sogenannten „Schlüsselloch-Technik“ mit dem da Vinci-Operations-Robotersystem.

Eine Instillationsbehandlung mit Chemo- oder Immuntherapeutika kann bei bestimmten Harnblasenkrebserkrankungen durchgeführt werden.

Nach der Behandlung von Harnblasenkrebs ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um Rückfälle oder Komplikationen zu erkennen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Überwachungen können dazu beitragen, dass die erneute Erkrankung frühzeitig erkannt wird und die Chancen auf eine vollständige Heilung verbessert werden. Eine gesunde Lebensweise, einschließlich Rauchverzicht, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, kann auch dazu beitragen, das Risiko für erneute Krebserkrankungen zu senken.

Leistungen

Nieren(zell)krebs

Der häufigste Nierenkrebs ist das Nierenzellkarzinom. Es gibt aber auch gutartige Tumore der Niere (z. B. Nierenzysten, Onkozytom, Angiomyolipom). Eine spezielle Vorsorgeuntersuchung ist von Seiten der gesetzlichen Früherkennungsprogramme nicht vorgesehen.

In der Regel verursacht das Nierenzellkarzinom keine Frühsymptome, so dass die Erkrankung eher zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder im Rahmen von anderen Erkrankungen bei CT- oder MRT-Untersuchungen festgestellt wird. In diesem Stadium ist die Erkrankung oftmals heilbar.

Bei Spätsymptomen wie Flankenschmerzen, blutigem Urin, Gewichtsverlust und Leistungsminderung oder tastbarem Tumor ist die Erkrankung oftmals schon lokal fortgeschritten oder metastasiert. Die Heilungschancen sind dann eingeschränkt.

Bei Verdacht bzw. zum Ausschluss einer Nierentumorerkrankung ist als Basisdiagnostik eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Sollte sich hier der Verdacht erhärten, dann ist die Durchführung einer CT- oder MRT-Untersuchung indiziert.

Wurde im Rahmen eines CT oder MRT ein Tumor der Niere dargestellt, so ist meistens eine Operation der Niere erforderlich, um festzustellen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Während früher stets eine Entfernung der gesamten Niere erfolgte, so ist heute – insbesondere bei kleinen Tumoren – ein Erhalt des gesunden Nierenanteils möglich. Die mikroskopische Untersuchung des entfernten Tumors lässt nun eine sichere Diagnose über das Vorliegen eines Nierentumors und eine Aussage zu, ob es sich um einen gutartigen Tumor oder um Nierenkrebs handelt. Die heutigen OP-Techniken erlauben oftmals ein minimalinvasives operieren mit Schlüsselloch-Technik (mit oder ohne Unterstützung des DaVinci-Operationsroboters).

Wie bei anderen Krebserkrankungen ist auch beim Nierenkrebs eine Nachsorge erforderlich, um Rückfälle – gerade bei fortgeschrittenen Nierentumoren – frühzeitig zu erkennen. Sollte eine Nierenkrebserkrankung wiederkehren und Metastasen auftreten, so kann ein Fortschritt der Erkrankung heutzutage mit modernen Medikamenten (z. B. Immuntherapie, TKI-Behandlung) oftmals erfolgreich behandelt werden. Während diese Erkrankung früher meist rasch zum Versterben führte, so ist heute eine deutlich verlängerte Überlebenszeit zu erreichen.

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Klinik für Urologie und Kinderurologie

  • Facharzt für Urologie
  • Medikamentöse Tumortherapie

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Damit wir Ihnen zu jeder Zeit die umfassende Behandlung für alle Bedürfnisse garantieren, arbeiten wir umfassend mit internen Fachbereichen zusammen:

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Wir arbeiten nicht nur mit Expert:innen in unseren Häusern zusammen, sondern ziehen bei Bedarf auch externe Kooperationen hinzu, um Ihnen eine allumfassende und bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.

Zentrum für Strahlentherapie Rheine-Osnabrück
Dr. med. Stefan Hesselmann
Dr. med. Anna Rudykina
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Pathocom (Praxis für Pathologie)
Dr. med. Till Krech
Bischofstr. 28
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Prostatakrebs Selbsthilfe Rheine (Selbsthilfegruppe)
info@prostata-selbsthilfe-rheine.de

Krebs und jetzt? (Selbsthilfegruppe)
Ursula Jacobs
Steinfurter Straße 109
48431 Rheine

Palliativmedizinischer Konsiliardienst Nordmünsterland
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Karlstraße 5 -11
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PD Dr. med. Florian Szabados
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MVZ Institut für Labormedizin u. Klin. Genetik Rhein/Ruhr GmbH (Zweigpraxis Münster)
Dr. med. Brigitte Welling
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Nephrologische Praxis Ibbenbüren
Dr. med. Franz-Hermann Still
Gravenhorster Str. 1
49477 Ibbenbüren

Klinische Untersuchungen

Studien

  • SEAL2-Studie – Prospektiv randomisierte Studie zum Vergleich mit einer eingeschränkten Lymphadenektomie im Rahmen der radikalen Prostatektomie bei Prostatakarzinom
  • UroNat – Nationales Register Urothelkarzinom zur Erfassung und Verbesserung der Sektoren-übergreifenden Versorgungsqualität
  • PCO-Studie (PCO = „Prostate Cancer Outcomes“) – Internationale Studie zur Lebensqualität vor und nach der Behandlung von Patienten mit lokalem Prostatakarzinom

  • Carat-Studie – Prospektive, nicht-interventionelle Register-Studie zu Behandlungstherapien und -ergebnissen beim Nierenzellkarzinom

     

Ausgezeichnete Qualität

Unser Zertifikat