Klinikum Ibbenbüren

Lungenemphysemzentrum

Chronische Atemnot, Leistungsschwäche oder anhaltender Husten – hinter solchen Beschwerden kann ein Lungenemphysem stecken. Im zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren sind wir darauf spezialisiert, diese schwerwiegende Lungenerkrankung frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln. Mit modernsten diagnostischen Verfahren, innovativen Therapieoptionen und einem interdisziplinären Team begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität.

Teambesprechung im Lungenemphysemzentrum
Computertomografie der Lunge in Frontalansicht. Sichtbar sind die vergrößerten Lufträume.
CT-Auswertung der Lunge mit farblich markierten Arealen: Blau eingefärbte Bereiche zeigen Lungengewebe mit verminderter Dichte (Emphysem), rote Bereiche markieren Gefäß- oder Bronchialveränderungen.
Lungenemphysem im Querschnitt
3D-Aufnahme von Lungenflügeln mit Lungenemphysem (rot markiert)
Frontansicht eines Lungenemphysems, mittig im Bereich des Brustbeins zu sehen

Was ist ein Lungenemphysem?

Ein Lungenemphysem ist eine fortschreitende, chronische Lungenerkrankung, bei der die feinen Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel geschädigt werden. Die Folge ist, dass sich Luft in der Lunge staut, da das Ausatmen zunehmend erschwert wird. Die Lunge überbläht, wodurch das Zwerchfell weniger effektiv arbeiten kann. Die Sauerstoffaufnahme ist eingeschränkt, und die Betroffenen leiden unter zunehmender Atemnot. In der Regel entwickelt sich die Erkrankung schleichend über viele Jahre hinweg.

Die häufigste Ursache ist das Einatmen von Schadstoffen, insbesondere durch aktives oder passives Zigarettenrauchen. In selteneren Fällen kann auch ein genetisch bedingter Enzymmangel (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel) ein Auslöser sein.

Symptome frühzeitig erkennen

Die ersten Anzeichen eines Lungenemphysems sind oft unspezifisch und werden leicht unterschätzt. 

Warnzeichen, auf die Sie achten sollten:

  • Atemnot – anfangs bei Belastung, später in Ruhe

  • Husten mit Auswurf

  • Bläuliche Lippen oder Finger (Zyanose)

  • Gewichtsverlust

  • Fassförmiger Brustkorb

Diese Symptome sollten ernst genommen werden und Anlass für eine spezialisierte Abklärung geben.

Von der Anmeldung bis zur Therapie

Ihr Weg in unserem Zentrum

So läuft Ihre Behandlung ab:

Wenn Sie sich in unserem zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren vorstellen, beginnt Ihr Weg mit einem ausführlichen Erstgespräch in unserer spezialisierten Sprechstunde. Dabei werden bereits vorhandene Vorbefunde gesichtet und die individuelle Krankheitsgeschichte aufgenommen. Anschließend erfolgt eine strukturierte lungenfunktionelle Diagnostik, ergänzt durch Laboruntersuchungen.

In vielen Fällen ist ein hochauflösendes CT des Brustkorbs erforderlich, um die Verteilung und Ausprägung des Emphysems exakt zu beurteilen. Weitere Untersuchungen können eine Bronchoskopie mit Bronchiallavage zur mikrobiologischen Diagnostik sowie eine Echokardiographie umfassen.

Alle erhobenen Befunde werden im Anschluss in einer wöchentlichen, interdisziplinären Fallkonferenz besprochen. Hier bringen Lungenfachärzte, Thoraxchirurgen und Radiologen gemeinsam ihre Expertise ein, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Besprechung werden mit Ihnen in einem abschließenden Gespräch transparent kommuniziert.

Ärztin im Gespräch mit Patientin bei Erstvorstellung im Lungenemphysemzentrum

Moderne Diagnostik: CT, Bronchoskopie & Funktionsanalytik

Welche Untersuchungen sind wichtig?

  • Lungenfunktion (FEV1, RV etc.)

  • CT-Thorax zur Emphysemverteilung

  • Bronchoskopie zur mikrobiologischen Abklärung

  • Belastungstests zur Messung der funktionellen Einschränkung

  • Echokardiographie bei Bedarf

  • Ausschluss interlobärer Ventilleckagen

Die Diagnostik im zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren orientiert sich an internationalen Standards und umfasst modernste Verfahren. Alle Befunde fließen in die Konferenzentscheidung ein und bestimmen die Auswahl geeigneter Therapien.

Vielfältige Therapieoptionen: individuell abgestimmt

Die Behandlung eines Lungenemphysems zielt in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. 

Konservative Maßnahmen:

  • Inhalative Medikamente

  • Rauchstopp

  • Reha, Bewegungstherapie, Lungensport
     

Ein konsequenter Rauchstopp ist dabei die wichtigste Voraussetzung für den Therapieerfolg. Impfungen gegen Atemwegsinfektionen sowie die Optimierung der Begleittherapien sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Bei fortgeschrittenem Emphysem kommen auch interventionelle oder chirurgische Verfahren in Betracht:

Endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR):

  • Ventile oder Coils
  • Schonend über Bronchoskop
  • Kürzere Erholungszeit als OP

Chirurgische Lungenvolumenreduktion (LVRS):

  • Entfernung überblähter Lungenareale
  • Vor allem bei ungleichmäßigem Emphysem

FAQ zum Lungenemphysemzentrum

Häufige Fragen

Benötige ich eine Überweisung?

Ja, bitte bringen Sie eine Überweisung vom Hausarzt oder Lungenfacharzt mit.

Kann ich als Raucher trotzdem behandelt werden?

Ja, jedoch ist ein Rauchstopp Voraussetzung für viele Therapieformen. Wir unterstützen Sie aktiv dabei.

Was passiert nach der Lungenvolumenreduktion?

Wir begleiten Sie in der Nachsorge, mit regelmäßigen Kontrollen, Reha-Empfehlungen und einem festen Ansprechpartner-Team.

Forschung und Registerbeteiligung

Das zertifizierte Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren ist aktiv in der Versorgungsforschung tätig. Daten zu durchgeführten Interventionen (z. B. ELVR oder LVRS) werden anonymisiert in das bundesweite Lungenemphysemregister übertragen. Diese systematische Dokumentation ermöglicht es, Behandlungsstrategien zu verbessern und langfristige Veränderungen bei Patientinnen und Patienten zu erfassen.

Unsere Arbeit trägt somit nicht nur zur individuellen Versorgung bei, sondern leistet auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Emphysemtherapie insgesamt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für Ihre Sicherheit

Wir sind von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. als interventionelles chirurgisches Lungenemphysem-Zentrum (ICLEZ) zertifiziert. Was bedeute das? Patientinnen und Patienten profitieren von der engen Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen: Die Pneumologie, Thoraxchirurgie und Radiologie arbeiten Hand in Hand, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. Regelmäßige Fallbesprechungen und strukturierte Abläufe ermöglichen kurze Wege, klare Entscheidungen und individuell zugeschnittene Therapien.

Darüber hinaus pflegen wir Kooperationen mit außerklinischen Partnern, darunter spezialisierte Rehaeinrichtungen sowie Selbsthilfegruppen. 

Sekretariat

Kontakt & Terminvereinbarung

Wo Sie uns finden

Klinikum Ibbenbüren

Große Str. 41
49477 Ibbenbüren

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Kontakt

Zentrumskoordination

Chefarzt

Dr. med. Nicolas J. Dickgreber

Medizinische Klinik III: Pneumologie, Thoraxonkologie und Beatmungsmedizin

  • Koordinator Lungenemphysemzentrum
  • Zentrumsleiter Lungenkrebszentrum
  • Facharzt für Innere Medizin
  • Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, medikamentöse Tumortherapie

Chefarzt

Univ.-Prof. Dr. med. M.Sc. Stefan Fischer

Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung

  • stellv. Koordinator Lungenemphysemzentrum
  • Zentrumsleiter Thoraxzentrum
  • M. Sc. , University of Toronto, Canada
  • Facharzt für Thoraxchirurgie
  • Facharzt für Herzchirurgie
  • Zertifikat Spezielle Thoraxchirurgie (DGT)
  • Konsolenchirurg für roboter-assistierte Chirurgie/Da Vinci

Ausgezeichnete Qualität

Unser Zertifikat