Klinikum Ibbenbüren
Lungenemphysemzentrum
Chronische Atemnot, Leistungsschwäche oder anhaltender Husten – hinter solchen Beschwerden kann ein Lungenemphysem stecken. Im zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren sind wir darauf spezialisiert, diese schwerwiegende Lungenerkrankung frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln. Mit modernsten diagnostischen Verfahren, innovativen Therapieoptionen und einem interdisziplinären Team begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität.
Was ist ein Lungenemphysem?
Ein Lungenemphysem ist eine fortschreitende, chronische Lungenerkrankung, bei der die feinen Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel geschädigt werden. Die Folge ist, dass sich Luft in der Lunge staut, da das Ausatmen zunehmend erschwert wird. Die Lunge überbläht, wodurch das Zwerchfell weniger effektiv arbeiten kann. Die Sauerstoffaufnahme ist eingeschränkt, und die Betroffenen leiden unter zunehmender Atemnot. In der Regel entwickelt sich die Erkrankung schleichend über viele Jahre hinweg.
Die häufigste Ursache ist das Einatmen von Schadstoffen, insbesondere durch aktives oder passives Zigarettenrauchen. In selteneren Fällen kann auch ein genetisch bedingter Enzymmangel (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel) ein Auslöser sein.
Symptome frühzeitig erkennen
Die ersten Anzeichen eines Lungenemphysems sind oft unspezifisch und werden leicht unterschätzt.
Warnzeichen, auf die Sie achten sollten:
Atemnot – anfangs bei Belastung, später in Ruhe
Husten mit Auswurf
Bläuliche Lippen oder Finger (Zyanose)
Gewichtsverlust
Fassförmiger Brustkorb
Diese Symptome sollten ernst genommen werden und Anlass für eine spezialisierte Abklärung geben.
Von der Anmeldung bis zur Therapie
Ihr Weg in unserem Zentrum
So läuft Ihre Behandlung ab:
Wenn Sie sich in unserem zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren vorstellen, beginnt Ihr Weg mit einem ausführlichen Erstgespräch in unserer spezialisierten Sprechstunde. Dabei werden bereits vorhandene Vorbefunde gesichtet und die individuelle Krankheitsgeschichte aufgenommen. Anschließend erfolgt eine strukturierte lungenfunktionelle Diagnostik, ergänzt durch Laboruntersuchungen.
In vielen Fällen ist ein hochauflösendes CT des Brustkorbs erforderlich, um die Verteilung und Ausprägung des Emphysems exakt zu beurteilen. Weitere Untersuchungen können eine Bronchoskopie mit Bronchiallavage zur mikrobiologischen Diagnostik sowie eine Echokardiographie umfassen.
Alle erhobenen Befunde werden im Anschluss in einer wöchentlichen, interdisziplinären Fallkonferenz besprochen. Hier bringen Lungenfachärzte, Thoraxchirurgen und Radiologen gemeinsam ihre Expertise ein, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Besprechung werden mit Ihnen in einem abschließenden Gespräch transparent kommuniziert.

Moderne Diagnostik: CT, Bronchoskopie & Funktionsanalytik
Welche Untersuchungen sind wichtig?
Lungenfunktion (FEV1, RV etc.)
CT-Thorax zur Emphysemverteilung
Bronchoskopie zur mikrobiologischen Abklärung
Belastungstests zur Messung der funktionellen Einschränkung
Echokardiographie bei Bedarf
Ausschluss interlobärer Ventilleckagen
Die Diagnostik im zertifizierten Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren orientiert sich an internationalen Standards und umfasst modernste Verfahren. Alle Befunde fließen in die Konferenzentscheidung ein und bestimmen die Auswahl geeigneter Therapien.
Vielfältige Therapieoptionen: individuell abgestimmt
Die Behandlung eines Lungenemphysems zielt in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.
Konservative Maßnahmen:
Inhalative Medikamente
Rauchstopp
Reha, Bewegungstherapie, Lungensport
Ein konsequenter Rauchstopp ist dabei die wichtigste Voraussetzung für den Therapieerfolg. Impfungen gegen Atemwegsinfektionen sowie die Optimierung der Begleittherapien sind ebenfalls von großer Bedeutung.
Bei fortgeschrittenem Emphysem kommen auch interventionelle oder chirurgische Verfahren in Betracht:
Endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR):
- Ventile oder Coils
- Schonend über Bronchoskop
- Kürzere Erholungszeit als OP
Chirurgische Lungenvolumenreduktion (LVRS):
- Entfernung überblähter Lungenareale
- Vor allem bei ungleichmäßigem Emphysem
FAQ zum Lungenemphysemzentrum
Häufige Fragen
Benötige ich eine Überweisung?
Ja, bitte bringen Sie eine Überweisung vom Hausarzt oder Lungenfacharzt mit.
Kann ich als Raucher trotzdem behandelt werden?
Ja, jedoch ist ein Rauchstopp Voraussetzung für viele Therapieformen. Wir unterstützen Sie aktiv dabei.
Was passiert nach der Lungenvolumenreduktion?
Wir begleiten Sie in der Nachsorge, mit regelmäßigen Kontrollen, Reha-Empfehlungen und einem festen Ansprechpartner-Team.
Forschung und Registerbeteiligung
Das zertifizierte Lungenemphysemzentrum am Klinikum Ibbenbüren ist aktiv in der Versorgungsforschung tätig. Daten zu durchgeführten Interventionen (z. B. ELVR oder LVRS) werden anonymisiert in das bundesweite Lungenemphysemregister übertragen. Diese systematische Dokumentation ermöglicht es, Behandlungsstrategien zu verbessern und langfristige Veränderungen bei Patientinnen und Patienten zu erfassen.
Unsere Arbeit trägt somit nicht nur zur individuellen Versorgung bei, sondern leistet auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Emphysemtherapie insgesamt.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für Ihre Sicherheit
Wir sind von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. als interventionelles chirurgisches Lungenemphysem-Zentrum (ICLEZ) zertifiziert. Was bedeute das? Patientinnen und Patienten profitieren von der engen Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen: Die Pneumologie, Thoraxchirurgie und Radiologie arbeiten Hand in Hand, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. Regelmäßige Fallbesprechungen und strukturierte Abläufe ermöglichen kurze Wege, klare Entscheidungen und individuell zugeschnittene Therapien.
Darüber hinaus pflegen wir Kooperationen mit außerklinischen Partnern, darunter spezialisierte Rehaeinrichtungen sowie Selbsthilfegruppen.
Sekretariat
Kontakt & Terminvereinbarung
Lungenemphysemzentrum:
+49 (0)5451 52-1540
+49 (0)5451 52-1548
pneumologie-ibbenbueren@mathias-stiftung.de
Wo Sie uns finden
Klinikum Ibbenbüren
Kontakt
Zentrumskoordination

Chefarzt
Dr. med. Nicolas J. DickgreberMedizinische Klinik III: Pneumologie, Thoraxonkologie und Beatmungsmedizin
- Koordinator Lungenemphysemzentrum
- Zentrumsleiter Lungenkrebszentrum
- Facharzt für Innere Medizin
- Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, medikamentöse Tumortherapie

Chefarzt
Univ.-Prof. Dr. med. M.Sc. Stefan FischerKlinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung
- stellv. Koordinator Lungenemphysemzentrum
- Zentrumsleiter Thoraxzentrum
- M. Sc. , University of Toronto, Canada
- Facharzt für Thoraxchirurgie
- Facharzt für Herzchirurgie
- Zertifikat Spezielle Thoraxchirurgie (DGT)
- Konsolenchirurg für roboter-assistierte Chirurgie/Da Vinci